Kalyna, ukrainische Hymne und Friedenssongs
Buchhandlung Idstein lud zusammen mit der Stadt Oestrich-Winkel zum Benefizkonzert ein


Winkel. (sf) - Klein und zierlich wie ein Kind wirkt sie, wenn sie in Röhrenjeans und brauen Lederboots af die Bühne kommt. Doch mit einem strahlenden Lächeln und einer Stime, die für Gänsehautfeeling sorgt, hat Sonia Rutstein eine Bühnenpräsenz, in der sie ihrem berühmten Cousin Bob Dylan in nichts nachsteht. Das empfanden zumindest auch die Ehrengäste des Benefiz-Konzertes in der Brentanoscheune: Für über 100 geflüchtete Frauen und Kinder aus der Ukraine, ihre Betreuer in der neunen Heimat und Unterstützer der Kriegsflüchtlinge sang und spielte die Sängerin und musizierte auch mit den Flüchtlingen und Gästen.
Gerade erst gastierte Sonia Rutstein in Oestrich im Rahmen einer Bookshop-Session: Die Buchhandlung Idstein hält engen Kontakt zu der Künstlerin und hatte sie bereits zum fünften Mal zu Gast. Als sie von Conny Prinz und Markus idstein erfuhr, dass das Paar sich für die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge engagiert und Kinder mit ukrainischen und zweisprachigen Geschichtenbüchern versorgt, war sie sofort "Feuer und Flamme," die Sache zu unterstützen. Zunächst plante die Sängerin Buntstifte und Malbücher zu sammeln, um sie den Kindern nach Ende ihrer Deutschland-Tour Mitte Mai nach Oestrich-Winkel zu bringen. "Ich dachte daran, den ukrainischen Kindern ein paar Lieder vorzuspielen, um sie aufzuheitern" - doch dann entwickelte sich die Idee zu einem vollständigen, kostenlosen Konzertz für ukrainische Flüchtlinge und die Rheingauer Familien, die sie derzeit aufnehmen.
Das Engagement kommt nicht von ungefähr: Sonia Rutstein hat familiäre Wurzel in Osteuropa und so sammelt sie Spenden durch Livestream-Auftritte und den Verkauf von Merchandise-Artikeln, um die Arbeit von "Voices of Children" und "Ärzte ohne Grenzen" zu unterstützen. "Wir alle sind aufgefordert, herauszufinden, was wir unseren Brüdern und Schwestern geben können, deren Leben durch diese sinnlose russische Invasion auseinandergerissen werden. Meine Musik hat mich selbst und viele andere über die Jahre als Hoffnungsschimmer selbst in den dunkelsten Momenten getragen. Es ist meine natürliche Sehnsucht, von Angesicht zu Angesicht mit meinen ukrainischen Brüdern und Schwestern zu singen," so Sonia Rutstein.
Diese Einladung war nicht nur sprichwörtlich gemeint: Zusammen mit den ukrainischen Frauen Julia, Olga, Olja, Switlana, Diana, Iwana, Sofia und Nataliya sang sie das ukrainische Friedenslied "Kalyna." "Das Lied ist schon über 100 Jahre alt und war damals schon die heimliche Friedenshymne im Unabhängigkeitskampf der Ukrainer gegen Russland. Es dreht sich um die Schneebeeren, die in unserer Heimat wachsen und aus deren Früchten sich die Frauen Kränze winden," erläutert Nataliya Statzner. Die Ukrainerin, die den kleinen Chor für das "Kalyna" zusammengeholt hatte, kam vor vielen Jahren in den Rheingau und ist hier heimisch geworden. Auch in ihrer Wahlheimat hat sie ein großes Netzwerk an ukrainischen Freunden, die in der Region leben und sich seit dem Ausbruch des Krieges für ihr Heimatland und die Flüchtlinge stark machen. So waren aus Nataliyas "Netzwerk" viele Unterstützer gekommen, die am Rande des Benefiz-Konzertes ukrainischen Schmuck und handgenähte Kuscheltiere mit Duft zur Unterstützung der Flüchtlinge verkauften.
Und noch viele weitere Helfer gab es: Winzer aus Oestrich-Winkel hatten Weine und Traubensäfte gespendet, so dass die Konzertgäste zum kleinem Geld Getränke kaufen konnten. Der Erlös von 200 Euro kommt auch den Flüchtlingen zugute. Auch die Stadt Oestrich-Winkel hatte das Konzert unterstützt und nicht nur die Brentanoscheune zur Verfügung gestellt - sie war auch als offizieller Veranstalter Kooperationspartner der Buchhandlung Idstein. So waren auch die Stadtverordnetenvorsteherin Aylin Sinß und die Fraktionsvorsitzenden zu dem Konzert gekommen, um ihre Verbundenheit zu zeigen. Außerdem hatte der Erste Stadtrat Björn Sommer beim Supermarkt Aldi um Sachspenden und Lebensmittel für die Flüchtlinge gebeten und erhalten: 50 prall gefüllte Tüten im Wert von 1.000 Euro wurden am Konzertabend überrreicht.
Conny Idstein selbst hatte zahlreiche Bücher für die Kinder mitgebracht, die in einer Aktion von ihren Kunden gesponsort wurden. Für jedes gekaufte Buch hatte es zusätzlich einen Obolus von der Buchhändlerin in ein Sparschwein für weitere Kinderaktionen gegeben.
So war das Benefiz-Konzert eine besondere Veranstaltung geworden. Nicht zuletzt wegen der anrührenden Musik von Sonia Rutstein: Neben dem Highlight "Kalyna" sang sie zu beginn des Abends die ukrainische Nationalhymne.

© by Rheingau Echo

Künstlerin zu Gast    
„SONiA disappear fear“ in Jägersruh
    
Frank Mertel 01.05.2022 - 08:19 Uhr

Am Samstagabend lud der Folkclub Isaar zu einem Konzert ins Schützenhaus in Jägersruh ein. Zu Gast war die Künstlerin „SONiA disappear fear“ alias Sonia Rutstein.

Die mehrfach ausgezeichnete Sängerin und Songschreiberin präsentierte Songs in diversen Sprachen und Stilrichtungen. Im Rahmen dieses Konzerts präsentierten Schülerinnen und Schüler der beruflichen Oberschule Hof den 60 Gästen ihre Projekte zum International Disappear Fear Day.

Ein Highlight des Abends war der „Song für Nûdem“, der zusammen mit Sonia Rutstein, Schülern der FOS/BOS Hof und ukrainischen Flüchtlingskindern in neun Sprachen gesungen wurde. Zum Hintergrund: Dieses Lied entstand im Rahmen einer Petition für die türkische Sängerin Nûrem Durak, die 2015 in der Türkei verhaftet und zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde, weil sie ihre Lieder in kurdischer Sprache sang.

© Frankenpost

Rock und Blues mit Sonia Rutstein

Sonia Rutstein lässt auch schon mal den Rocker in sich heraus. © Heiner Schultz

Die Konzerte in der Vitos Kapelle haben wieder begonnen. Als Gast trat jetzt zum vierten Mal die Singer-Songwriterin Sonia Rutstein auf. Die mit einem sonnigen Gemüt bedachte quirlige Amerikanerin versetzte das volle Haus in allerbeste Stimmung.

Es war das 302. Konzert von »Musik bei Vitos« überhaupt, betonte Veranstalter Rainer Römer und das Stammpublikum war ziemlich vollständig erschienen. Sonia Rutstein, Cousine von Bob Dylan, ist eine Vollblutmusikerin, die ohne Umschweife bescheiden loslegt, obwohl sie schon die höchsten Auszeichnungen der Branche errang. Ihre Alben verkauften sich millionenfach, und sie spielte mit Größen wie Emmylou Harris, Bruce Springsteen und Pete Seeger. Bekannt wurde sie auch mit ihrer Band »Disappear Fear«.

In Gießen singt sie und spielt Gitarre, ganz unspektakulär und ohne jeden Aufwand. Sie legt los mit einem schönen Rocktitel, eingängig und fröhlich, der Text bleibt unklar, die Gitarre ist zu laut und ihrer hellen Stimme zu ähnlich. Mit »Me Too« macht sie dann klar, dass ihre Themen ganz aktuell sind.

Sie überzeugt mit einer großen musikalischen Originalität und perfekter Technik. Mal abgesehen davon, dass sie weiß, wie man mit der Gitarre Stimmung macht, wenn sie den Rocker in sich rauslässt. Besonders reizvoll wird es, wenn sie leise singt, ihre Stimme rau wird und sie ganz sensibel auf jemand eingeht (»So scared of what the world will think of me«). Sie kann auch wunderbar Geschichten erzählen (»Today’s better«).

John Lennons »Imagine« singt sie in einer selbstbewusst aparten Fassung, und es scheint, als gäbe sie den vertrauten Zeilen aktuelle Bedeutung: »Imagine there’s no hell below us, above us only sky«, das Publikum singt mit - ein herzerwärmender Moment.

Richtig gut liegen Rutstein anspruchsvolle Texte. Für »By My Silence« vertonte sie einen Text von Martin Niemöller, »Als die Nazis die Kommunisten holten«, und machte daraus ein eindringliches Statement für klare Parteinahme: »I didn’t ask till their sorrow turned into mine«, ein Thema, zu dem sie als Jüdin besonderen Bezug hat. Sie engagiert sich auch politisch und bringt ein Lied über eine Frau, die ins Gefängnis kam, weil sie auf Kurdisch gesungen hatte, teilweise singt sie es Kurdisch. Einmal singt sie zum Klavier »This Land Is My Land«, aber in Moll - Rutstein kann und möchte eben auch anders.

Stilistische Sicherheit

Große Glanzlichter sind »Consent« wie auch das poetische Liebeslied »Princess and The Honeybee«, das sie facettenreich realisiert. Und richtig aus sich heraus geht sie bei fetzigen Rockern (»I Had A Baby«). So was haut sie mit traumhafter stilistischer Sicherheit und Mordsgefühl raus, das sich - es ist ein Blues - aufs Publikum überträgt.

Sonia Rutstein strahlt, ist mit sich im Reinen und kommt jedes Jahr zu Besuch (»Ich spiele gerne in Deutschland, es ist so etwas wie meine zweite Heimat geworden«) und knallt gleich noch einen Rocktitel hinterher, der das Publikum in Ekstase und sogar zum Klatschen auf die Zwei bringt: Mehr geht nicht.

Nach dem Schlussapplaus setzt sie sich ans Klavier und singt mit dem Publikum ganz leise und sensibel »What a Wonderful World«. Es ist ein wunderbarer Abend.

© Gießener Allgemeine

SONiA im Maximal Rodgau

SONiA (Foto: Künstlerin)

SONiA, Liedermacherin aus Baltimore/USA, ist im Frühjahr 2022 erstmals wieder auf großer Deutschland-Tournee. Am Freitag, 23. April, ist sie um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) im Maximal Rodgau-Jügesheim zu  Gast.

Die Sängerin und Liedtexterin setzt sich in ihren Songs mit gesellschaftlichen Themen auseinander und ihr Lebensmotto „disappear fear“ (Angst verscheuchen) ist nach wie vor aktuell. SONiAs Engagement reicht weit über das Schreiben kritischer Texte hinaus. Sie unterstützt eine nicht Gewinn orientierte Stiftung, die Musikinstrumente an Kinder in von Kriegen erschütterte Länder liefert. Von ihren Songs, die direkt aus dem Internet heruntergeladen werden, gehen 18 Prozent des Umsatzes an die Welthungerhilfe.

Während der pandemiebedingten Tournee-Pause hat sie mit „Love Out Loud“ eine umfassende Retrospektive ihres Schaffens und den Composer’s Cut ihres ersten Musicals „Small House No Secrets“ veröffentlicht.

Nun ist sie wieder auf Tour und selbstverständlich – wie seit vielen Jahren – auch wieder auf der Live-Bühne in Rodgau zu Gast. 2011 zum ersten Mal auf Einladung des damaligen Vorsitzenden Heinz Haberzettl im Maximal, ist die Kulturinitiative für SONiA ein ganz besonderer Ort: “Als erster Musikclub, in dem ich in Deutschland gespielt habe, ist das Maximal für mich das, was das „Stone Pony“ für Bruce Springsteen ist – immer wieder ein magischer Ort.” Ihr Doppel-Album „LiVE at MAXiMAL“ (2016) ist komplett im Maximal entstanden und kam bei der damaligen Grammy-Nomminierung in die ersten Runde zum Album des Jahres in der Kategorie Folk. Alle Songs der CD sind ein Mitschnitt ihres Konzerts 2014 im Maximal – mit dem live-Applaus der damaligen Gäste. Den Sound-Mitschnitt hat der damalige Maximal-Tontechniker Klaus Herrmann abgemischt. Das Cover-Foto der CD stammt von Maximal-Mitglied Klaus Faust und ist ebenso im Rodgauer Maximal entstanden. Es besteht eine lange und intensive Verbindung – das kann man laut sagen.

Veranstaltungsort: Maximal / Eisenbahnstraße 13 in Rodgau-Jügesheim. Karten an der Abendkasse: 20 Euro / Mitglieder: 15 Euro. Reservierung: SONiA

Sound: SONiAs Website: Videos, Maximal-Website: Videos.

(Text: PM Kulturinitiative Rodgau e.V.)

© Rhein Main Verlags GmbH

© by GZ Extra

What A Wonderful World…

SONiA disappear fears wohltuendes und wärmendes Konzert beendete den diesjährigen Konzertreigen von „Thomas Waldherr präsentiert Americana“. Bei dem war Bob Dylan irgendwie immer auch dabei.

Wundervoll. Wohltuend. Wärmend. Sonia Rutsteins (aka SONiA disappear fear) Konzert war genau das richtige zur richtigen Zeit. Wenn die Pandemie wieder anzieht und die Menschen sich wieder sorgen, da war SONiAs Konzert der Lichtblick, der Hoffnungsschimmer und die Ablenkung, die wir alle brauchen, um durch diese Zeiten zu kommen.

Allein ihre wundervolle Klavierversion des Klassikers „What A Wonderful World“ berührte schon die Herzen. Ebenso wie ihr zärtliches „The Princess & The Honeybee“. Sie ist eine wunderbare Menschenfreundin und Menschenfischerin, schnell hatte sie das Publikum in ihrem Bann und wechselte stets zwischen gefühlvollem und engagiertem Liedgut. Kaum einer beherrscht das so wie die mehrfach Grammy-nominierte US-Singer-Songwriterin, deren Cousin Bob Dylan und ihr wichtigster Einfluss Phil Ochs ist. Und so spielte sie John Lennons „Imagine“ ebenso wie ihren eigenen Protestsong „The Banker“, streute politische Mahnungen wie „By My Silence“ (nach Martin Niemöller) ebenso ein wie Songs über die eigene Identität („Me Too“).

Immer wieder kommt sie gerne nach Deutschland und so sang sie selbstverständlich auch in Darmstadt „Wandering Jew“, ihr Lied über ihre starke Beziehung zu Deutschland und vor allem zu den Menschen, die sie dort kennengelernt hat. Nachdem dann auch der Kurator der Konzert-Reihe zum Gesangsauftritt auf die Bühne gerufen wurde und SONiA ihn zu Bob Dylans „Mr. Tambourine Man“ begleitete, endete das Konzert dann mit der Zugabe und den Klängen von Leonard Cohens „Hallelujah“. Es folgten Jubel und Applaus und einige wollten gar nicht nach Hause. Wir sehen uns wieder, liebe Sonia, wir freuen uns sehr darauf!

© by Cowboy Band Blog